Auch wenn Betroffene sexualisierter Gewalt, die unter den Folgen der Traumatisierung(en) leiden, es sich kaum vorstellen stellen können: Heilung ist möglich.
Eine Betroffene schildert die Zeit ihrer Therapie so:
„Wenn ich an die ersten Monate in der Therapie zurück denke, denke nur an die schwarze Zeit.
Die ganze erste Zeit hab ich gedacht, ich überleb das nicht.
Ich ging zur Therapie. Ich war wie ein Roboter.
Ich wusste nicht, wie ich die Zeit bis zur nächsten Therapiestunde überstehen sollte.
Ich wusste ja nicht mal, wie ich den nächsten Tag oder auch nur die nächste Stunde überleben sollte.
Ich ging also zur Therapie.
Das war der einzige Ort, wo ich einmal in der Woche das Gefühl hatte, es muss mich wohl doch irgendwie noch geben.
Den ganzen Winter hindurch war ich gar nicht richtig da.
Da war dieser Schmerz. Und dann war ich manchmal tagelang wie betäubt. Und dann kam er wieder. Der Schmerz.
Und in der Nacht waren da die Alpträume. Ich hatte solche Angst, ins Bett zu gehen.
Angst hatte ich überhaupt vor allem.
Essen konnte ich auch irgendwie nicht. Der Hals war wie zu.
Ich ging also zur Therapie.
Und irgendwie verging dann doch jedes Mal die Zeit bis zur nächsten Stunde.
Und dann war da ganz unvermittelt dieser Moment!
Ich hab da plötzlich wieder was von der Welt um mich rum gesehen, gerochen.
In dem Moment hab ich zum ersten Mal wirklich gefühlt: Ich bin noch am Leben!
Und ich wusste jetzt wirklich, dass ich das schaffen werde.
Es folgte dann noch eine ganz lange schwere Zeit.
Diesen ganzen Scheiß zu beackern, hat wahnsinnig viel Kraft gekostet. Aber irgendetwas in mir hat wohl immer irgendwie gewusst, dass es geht und dass ich weiter machen muss und dass es sich lohnt.
Und es hat sich gelohnt: Ich bin jetzt ich!“
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